
Kaum ein Thema wird zurzeit kontroverser diskutiert als die so genannten alternativen Energiequellen: Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik. Die einen sehen in ihnen die wichtigste Waffe gegen die Erderwärmung, die anderen kritisieren die Naturzerstörung, die mit ihrem Einsatz einhergeht.
Die Begriffe Naturschutz und Umweltschutz werden oft als Synonym verwendet. Tatsächlich handelt es sich um zwei verschiedene Aspekte, die in ihren Zielsetzungen oft sogar konträr zueinander sind. Wird ein Gebirgsbach aufgestaut, in ein Rohr gezwängt und in einer Turbine zur Stromerzeugung genutzt, so ist das Umweltschutz, da die Energieerzeugung aus Wasserkraft weniger CO2 produziert und der Klimawandel verlangsamt wird. Wenn wir demselben Fluss die Möglichkeit geben, frei seinem natürlichen Lauf zu folgen, so dient das dem Naturschutz und somit auch der Artenvielfalt.

Umweltschutz bedingt ein Eingreifen des Menschen, meist um die selbst verursachten Schäden zu reparieren. Unser Energiehunger führt zu Veränderungen in Naturräumen, die oft gravierend sein können. Gebirgstäler werden durch Stauseen geflutet und Moore zerstört. Der Transport von Windrädern erfordert besonders im alpinen Raum breite Zufahrtswege, die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch die mehr als 200 Meter hohen Anlagen ist unübersehbar und kann auch die touristische Nutzung einer Region gefährden. Betrachtet man das Problem global, dann ist auch die Beschaffung der Rohstoffe aus Entwicklungsländern mit niedrigen Umwelt- und Sozialstandards, wie etwa der DR Kongo, wo Zwangs- und Kinderarbeit an der Tagesordnung stehen, ein ungelöstes Problem. Dass durch die geopolitischen Interessen der Großmächte kriegerische Konflikte ausgelöst und angeheizt werden, erleben wir aktuell in der Ukraine.
Es braucht ein Umdenken, das der Natur mehr Rechte einräumt und Eingriffe auf ein Mindestmaß reduziert. Unser Handeln muss bestimmt sein von Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der gesamten Umwelt, zukünftige Generationen mit eingeschlossen. Umweltschutz durch Naturzerstörung ist jedenfalls der falsche Weg.
Estermann Gerd
Naturschutzaktivist und Buchautor
Daher:
Klares NEIN zu Windrädern auf den Bergen Österreichs
Bei Fragen, Anregungen und/oder Ergänzungswünschen, ... bitte per
E-Mail. Danke. Falls auch ihr ein Thema berichtenswert erachtet bzw. selbst dazu schreiben wollt.
Ingo Ortner | T +43 699 12647680
info@bergsteigerdorf-mauthen.at